Dr. Marcella Schamp

Hierbei wird Ihr Kind mit Hilfe mehrerer Ultraschallmarker im Hinblick auf etwaige Chromosomenstörungen untersucht. Mit der Nackentransparenzmessung (früher „Nackenfaltenmessung“) und weiteren Zusatzparametern (Nasenbein, Trikuspidalklappenregurgitation und Ductus venosus) kann ausgehend von Ihrem Altersrisiko eine individuelle Risikoberechnung der häufigsten chromosomalen Auffälligkeiten (Trisomie 21/Down-Syndrom, Trisomie 18 und Trisomie 13) erstellt werden. Außerdem können wir bereits in diesen frühen Schwangerschaftswochen einen ersten Organcheck durchführen und eventuell schon schwere Fehlbildungen feststellen.

Beim Combined Test wird die Ultraschalluntersuchung durch eine Blutabnahme zur Bestimmung spezieller Plazentahormone ergänzt. Mit dieser Methode können etwa 95% der Chromosomenanomalien festgestellt werden.

Präeklampsie („Schwangerschaftsvergiftung“) ist eine im Laufe der Schwangerschaft möglicherweise auftretende, glücklicherweise nicht sehr häufige (5-8%), unter Umständen aber sehr schwerwiegende Schwangerschaftskomplikation mit Gefährdung von Mutter und Kind.Sie äußert sich durch erhöhten Blutdruck, massive Wasseransammlungen in den Beinen wie auch im gesamten Körper und erhöhte Eiweißausscheidung. Klinisch können Kopfschmerzen, Augenflimmern oder Oberbauchschmerzen auftreten. Sie ist nur durch die Entbindung behebbar, was vor allem bei sehr früher Schwangerschaftswochen erhebliche Probleme für das Kind durch die Frühgeburtlichkeit und die daraus resultierenden Komplikationen bereiten kann. Abgesehen davon kann dieses Krankheitsbild eine große Gefahr für Sie als Mutter bedeuten. Umso wichtiger ist es, etwaige Anzeichen frühzeitig zu erkennen, entsprechend engmaschig zu kontrollieren und eventuell notwendige Schritte in die Wege zu leiten.

Mit der frühen Messung des Blutdrucks, der Gebärmutterdurchblutung und spezieller Plazentawerte im Blut kann das Risiko auf eine vielleicht später auftretende Präeklampsie berechnet werden und bei entsprechend erhöhtem Risiko eine Therapie eingeleitet werden, mit der das Risiko für das Auftreten einer Präeklampsie deutlich gesenkt werden kann.

Der NIPT/nicht-invasive Pränataltest bietet derzeit die zuverlässigste Abklärungsmöglichkeit der häufigsten Chromosomenstörungen (Trisomie 21, 18 und 13) mit einer Entdeckungsrate von mehr als 99% für die Trisomie 21, 97% für die Trisomie 18 und 93% für die Trisomie 13. Hierbei können mittels einer einfachen Blutabnahme kindliche DNA-Anteile (zell-freie fetale DNA) im Blut der Mutter nachgewiesen werden und erlauben so eine noch bessere Risikoabschätzung. Dieser Test stellt also bei grenzwertigen Befunden des Combined Tests oder auch bei Wunsch der Eltern nach weiterer Sicherheit eine ungefährliche Alternative zur invasiven Abklärung dar. Das Ergebnis dauert 7-14 Tage.

Mit Hilfe standardisierter Techniken scannen wir Ihr Baby vom Kopf bis zu den Füßen durch. Wir sehen uns das Profil und das Gesicht Ihres Kindes genau an, beurteilen das Skelettsystem mit Schädel, Wirbelsäule, Rippen und Extremitäten und untersuchen sämtliche Organe Ihres Babys, wie Gehirn, Herz, Lungen, Zwerchfell, Leber, Magen, Darm, Nieren, Harnblase, etc. Wir beurteilen die Nabelschnur und die Plazenta und messen die Durchblutung der Gebärmuttergefäße. So können wir mit hoher Wahrscheinlichkeit schwere Fehlbildungen und Auffälligkeiten ausschließen.

Mittels Ultraschall bzw. Doppler können wir feststellen, ob Ihr Baby sich im Mutterleib wohlfühlt, indem wir das Wachstum Ihres Babys (Biometrie), die Fruchtwassermenge, die Versorgung des Kindes über die Nabelschnur bzw. die Plazenta und auch den Blutfluss in den fetalen Gefäßen kontrollieren. Damit können wir etwaige Wachstumsverzögerungen sowie Hinweise auf eine Plazentainsuffizienz oder Präeklampsie erkennen und entsprechende kurzfristige Kontrollen oder andere notwendige Maßnahmen in die Wege leiten. Außerdem untersuchen wir auch noch einmal das Herz und die Nieren, da es wenige Herzfehler und Nierenauffälligkeiten gibt, die sich erst nach der Organscreeningzeit entwickeln und somit erst später zur Darstellung kommen. Der ideale Zeitpunkt für diese Untersuchung ist die 25.-40.SSW.

Zur sonographischen Abklärung der inneren weiblichen Geschlechtsorgane …. wird der Ultraschall durch die Scheide durchgeführt und hilft uns, eventuelle Auffälligkeiten der Gebärmutter, der Eierstöcke, der Eileiter oder sonstiger Strukturen im kleinen Becken zu erkennen. Bei Mädchen oder Jungfrauen wird der Ultraschall bei voller Harnblase über den Bauch gemacht.

Etwaig anfallende Befunde wie Gebärmutterschleimhautveränderungen und Polypen, Myome, Zysten, sonstige Auffälligkeiten der Eierstöcke und Eileiter, angeborene Gebärmutterfehlbildungen (Uterus duplex, bicornis/unicornis, septus, subseptus, arcuatus etc.) oder auch extrauterin (außerhalb der Gebärmutter) sitzende Schwangerschaften können wir so für Sie optimal abklären und der jeweils adäquaten Therapie zuführen.

Wir haben mit den IOTA-Kriterien die Möglichkeit, Veränderungen an den Eierstöcken und Eileitern bezüglich ihrer Dignität weiter einzugrenzen, d.h. wir beurteilen damit die Wahrscheinlichkeit, ob eine Neubildung eher gut- oder bösartig zu sein scheint. Je nachdem können wir dann mit Ihnen ein abwartendes Procedere mit kurzfristigen Ultraschallkontrollen vereinbaren oder ein operatives Vorgehen in die Wege leiten.

Neben dem Ultraschall sollte in regelmäßigen Abständen ein Krebsabstrich (PAP), eine Inspektion der äußeren Geschlechtsorgane, ein vaginaler Tastbefund sowie eine Brustuntersuchung erfolgen.

Frauen ab dem 40.Lebensjahr sollten außerdem mindestens alle 2 Jahre eine Mammographie und eine Mammasonographie durchführen lassen.